Basehabitat
Die Architekturabteilung der Kunstuniversität Linz versammelt beste Fachleute aus den Bereichen Solararchitektur, Bauökologie, moderner Holz- und Lehmbau sowie Selbst- und Projektmanagement.
2004 plante und baute die Architekturabteilung ein Heim für behinderte Kinder in Südafrika. Aus der Begeisterung und dem Engagement der Studierenden ist mit BASEhabitat eine Organisation und eine Dynamik entstanden, die bis heute weiterleben. BASEhabitat verringert dabei Widersprüche zwischen Grundbedürfnissen und Ästhetik, zwischen Ökologie und Ökonomie, zwischen Wohlstand und Armut, zwischen Nützlichkeit und Poesie.
BASEhabitat baut deshalb Häuser, zu deren Klimatisierung es keiner Fremdenergie bedarf, Häuser, welche die Ressourcen ihrer Orte nutzen anstatt sie zu zerstören, Häuser, die die Umwelt bereichern und den Menschen neue Herausforderungen und neue Arbeit bieten. In Gegenden mit beschränktem Zugang zu öffentlicher Infrastruktur, wo die Mittel für ausreichende Beheizung oder Kühlung fehlen, wird dieses know-how besonders fruchtbar.
BASEhabitat realisiert Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.
BASEhabitat achtet bei allen Projekten auf die Verwendung ortseigener, weitgehend unmanipulierter Baustoffe. Dies ermöglicht den Betroffenen grössere Eigenständigkeit und stärkt die lokale Wirtschaft. Tradierte Bauformen und Techniken zum Bauen mit diesen Materialien werden aktiviert, gestärkt und multipliziert.
Dabei betrachtet BASEhabitat Schönheit als ein Menschensrecht, so grundlegend wie Nahrung. Schönheit kostet nichts ausser Intelligenz und Geist, Achtsamkeit und liebevolle Hinwendung. Die Bemühung um Schönheit unterscheidet BASEhabitat von vielen Entwicklungsprojekten. Schönheit ist jener Aspekt, der den Projekten Würde gibt und die Arbeit in den verschiedenen Kulturräumen und bei unterschiedlichen Menschen verankert.
Die BASEhabitat Projekte entstehen stets in einem sensiblen sozialen Umfeld. Sie könnten deshalb nicht erfolgreich sein ohne die Akzeptanz und Sympathie der lokalen Bevölkerung. Auch die Intention, die Häuser als Prototypen zur Nachahmung zur Verfügung zu stellen, setzt eine umsichtige Einbettung in die Gemeinschaft voraus.
Dies erreicht BASEhabitat vor allem, indem möglichst viele Leute in den Bauprozess integriert werden: das sind allen voran die Nutzer, die in den Gebäuden leben werden und sie nach ihren Wünschen mitgestalten sollen, das sind lokale Handwerker, die wertvolle Fähigkeiten einbringen und erworbene Kenntnisse weiter vermitteln können, das sind Frauen und Männer aus der Nachbarschaft, dazu gehören auch die Firmen und Händler aus der Gegend.
Um das Wissen zu verbreiten, organisiert BASEhabitat u.a. Summer Schools und Workshops. Im Jahr 2014 beispielsweise nahmen 100 Personen aus 34 Ländern an der Summer School teil.
Die Karl Zünd Stiftung finanziert mit einem mehrjährigen, wiederkehrenden Beitrag die Stelle eines/einer Projektverantwortlichen vor Ort. Damit soll die Kontinuität der Arbeit von BASEhabitat gesichert werden.